Dienstag, 14. Dezember 2010

Das Wunder-Zauber-Apfelgelee meiner Schwester

Eine frohe Botschaft erreicht mich aus Deutschland. Meine Schwester hat Apfelgelee zubereitet! :) Und was noch viel erfreulicher ist: Bis zu meiner Rückkehr Mitte Januar wird ein Glas für mich aufgehoben!

Das Apfelgelee meiner Schwester konnte ich bisher leider nur ein mal probieren, aber ich habe es so in Erinnerung, dass es der leckerste Brotaufstrich war, den ich bislang verköstigen konnte. Daher kann ich es kaum erwarten an einem kalten Januarmorgen mir auf einer Scheibe Butter bestrichenes Vollkornbrot das Apfelgelee zu löffeln, was mir nach 3,5 Monaten Zentralamerika meine Ankunft sicherlich versüßen wird.


Für das Rezept hat sie Gelierzucker 3:1 verwendet.

"Man kann auch Gelierzucker “2:1” nehmen, wenn man das Gelee süßer mag. Durch eine 3:1-Mischung ist das Gelee nach meinem Geschmack süß genug und der fruchtige Geschmack kommt besser zur Geltung. Es ist wichtig, dass man Äpfel aus dem Garten verwendet, da diese mehr Pektin besitzen. Äpfel aus dem Supermarkt, besonders die süßen, bringen wenig Geschmack und man kann sich das Apfelgelee-Kochen damit wirklich sparen. Apfelgelee kann übrigens auch gut, wie auch Preiselbeermarmelade, mit herzhaften Speisen kombiniert werden. So kann man es einem Salatdressing beigeben oder auch einen Teelöffel auf einem noch warmen Salamitoast verstreichen."

Dann hat meine Schwester noch 2 Tips zum Kochen:

  • Hat man nicht genau 1,5 kg Äpfel, so kann man die Menge des Wassers, das man in den Kochtopf gibt, durch folgende Formel berechnen: X g Äpfel : 1,5 = Y ml Wasser. Aus Gründen der Topfgröße empfiehlt es sich, jedoch nicht mehr als 1,5 kg Äpfel auf einmal zu verwenden. Hat man mehr Äpfel, so sollte man lieber zwei Durchgänge hintereinander machen.
  • Möchte man den Geschmack noch etwas intensivieren, so kann man übrigens die Einkochphase, in der man den Geliersaft erhält, um ein Paar Minuten verlängern. Ob dieses jedoch notwendig ist, hängt immer von der Geschmacksintensität der Äpfel ab. So ist auch der höhere Säureanteil hier eher von Vorteil.

Zutaten
  • 1,5 kg Äpfel aus dem Garten
  • 1 l Wasser
  • 1 Packung Gelierzucker 3:1 (500 g)

Zubereitung
  1. Äpfel waschen, trocken reiben, Stile und Blüten entfernen. Äpfel mit Schale und Kerngehäuse vierteln, in einen großen Kochtopf geben und 1 l Wasser dazugeben. Mit Deckel Äpfel zum Kochen bringen, dann auf halbe Stufe schalten und 15 Minuten köcheln lassen. Nicht umrühren!
  2. Ein Sieb mit einem frischen Geschirrtuch auslegen und in eine Schüssel stellen. Äpfel darin gut abtropfen lassen aber nicht ausdrücken! Saft wieder in den Topf zurück und ca. 10 Minuten sprudelnd einkochen lassen. Man erhält ca. 3/4 l Geliersaft.
  3. Einen Messbecher auf eine Küchenwage stellen und den Saft abwiegen. Bei Gelierzucker “3:1” erhält man die Menge an Zucker durch folgende Formel: X ml Saft : 2,5 = Y g Zucker
  4. Den Saft mit dem Zucker noch mal in den Topf zurück und ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Apfelgelee möglichst heiß in ausgekochte Marmeladengläser füllen, gut verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen. Gläser wieder umdrehen und Gelee vollkommen abkühlen lassen.


Montag, 13. Dezember 2010

Costa Rica kulinarisch - Gelatina de tres colores

Ich hatte Gelegenheit durch eine Kollegin, die nebenbei mit einer asosación von anderen Frauen ein Restaurant für Events betreibt, in eine costaricanische Restaurantküche hineinzuschnuppern. Ich bin vor allem gekommen, um gezeigt zu bekommen, wie man dieses Dessert macht.

An diesem Freitag nachmittag wurde allerlei gekocht für eine Gruppe von Schülern, die die escuela primaria erfolgreich absolviert hatten. Ich koch ja wirklich gerne, aber nach dem ich gefühlte 1000 Knoblauchzehen klein gehackt hatte, wurde mir mal wieder bewusst, dass das kochen lediglich ein großes Hobby von mir ist und niemals zu meiner Profesion werden wird.

Der angenehmere Teil dieses Nachmittags war die Zubereitung des Desserts. Ich hatte es schon vor geraumer Zeit probieren können und war ziemlich angetan, zu mal Gelatinedesserts nie eine Leidenschaft von mir waren. Wenn ich an Gelatinedesserts denke, muss ich an grünen Wackelpudding denken.... so aber nicht diese Gelatina, sie hat rein gar nichts mit Wackelpudding zu tun, ist herrlich aromatisch und ich hab mich richtig gefreut gezeigt zu bekommen wie man das Dessert zubereitet.

Das Bild zeigt eine Variante des eigentlichen Rezepts.
Auf jeden Fall ist die unterste Schicht Ananas. Dann kommt eine Schicht Kokos und abschließend eine Schicht Erdbeere. Am Vortag wurde für ein anderes Event aber Brombeere benutzt und dann - wieso auch immer - noch eine Schicht Kokos darauf gegeben.


Vielleicht macht der Unterschied das Verwenden gerade von frischen Früchten aus! So wird frische costaricanische zuckersüße Ananas mit Wasser gemixt und dann durch ein Sieb gestrichen.

Genauso die Erdbeeren. Dabei wird so viel Wasser verwendet, dass die Früchte bis fast zur Obergrenze bedeckt sind. Ich glaube in keinem deutschen Rezept werden Früchte mit Wasser
gemixt, eher das unverdünnte Fruchtmuß verwendet, oder?


Für die Kokosschicht wird sowohl Kokoscreme als auch Kokosmilch verwendet. Ich versuch mal das Rezept zusammenzubekommen.


Zutaten
  • 2 Tassen Ananas, in Wasser pürriert
  • 16 g gemahlene Gelatine
  • Zucker nach Geschmack, vielleicht 2-3 EL
  • 2 Tassen Erdbeeren, in Wasser pürriert
  • 16 g Gelatine
  • Zucker nach Geschmack
  • 1 Dose (ca. 400 ml) Kokoscreme
  • 1 Dose (ca. 400 ml) Kokosmilch
  • 16 g Gelatine

Zubere
itung
  1. Für die Fruchtpurees Fruchtstücke in einen Mixer geben und so viel Wasser dazugeben, dass die Früchte noch nicht ganz bedeckt werden.
  2. Das Ananaspuree mit Zucker süßen und in einen Topf geben und erhitzen. Gelatine in Wasser einweichen und nach Packungsanleitung zu einer Ananasgelatine zubereiten. In eine Schüssel geben und abkühlen lassen und warten, bis die Gelatine hart wird.
  3. Kokosmilch und Kokoscreme in einen Topf gießen und mit Zucker süßen. Aber weniger verwenden, als bei den Früchten, da die Kokoscreme schon gesüßt ist. Kokosmilch ebenso zu einer Gelatina verarbeiten, auf die Ananasschicht gießen und hart werden lassen.
  4. Genauso mit den Erdbeeren verfahren.

Freitag, 10. Dezember 2010

Costa Rica kulinarisch - Chorreadas!

Es ist Weihnachtszeit und das merkt man selbst hier bei 30 Grad im Schatten unter Palmen und Strandspaziergängen.

Der Monat Dezember ist gefüllt von Festlichkeiten und seit einer Woche versammelt sich ganz Quepos täglich bei der feria vor der Kirche, wo man für wenig Geld gute costaricanische Hausmannskost serviert bekommt. Ich konnte schon ein picadillo de papaya probieren (grüne, unreife Papaya mit Hackfleisch auf Maistortillas), chicharrones (frittiertes Schwein) und Rindergulasch mit gekochter Yuca und natürlich Reis.

Das BESTE jedoch sind die Chorreadas. Inzwischen habe ich schon drei mal welche abendlich verspeist. Die feria erinnert an ein deutsches Straßenfest, jedoch viel viel kleiner. Es gibt einen kleinen Stand, der groß mit "ELOTES" (Maiskolben) und "CHORREADAS" wirbt. Ich bin den Chorreadas regelrecht verfallen und habe mich schon auf die Suche nach Informationen aus dem Netz begeben.

Chorreadas sind Pfannkuchen aus gemahlenem, süßen Mais, die mit reichlich Natilla - eine Art saure Sahne - bestrichen werden. Die saure Sahne hier hat aber rein gar nichts mit der deutschen sauren Sahne zu tun. Daheim würde ich wohl eher Frischkäse auf den Pfannkuchen schmelzen lassen.

Ich habe gestern die Dame am Verkaufsstand gefragt, wie man denn nun den Teig dieser genialen Maispfannkuchen macht. Neben gemahlenem Mais kommt noch etwas Butter, etwas Salz und Zucker al gusto hinzu. Chorreadas sind eigentlich nur leicht süß, ich würde nicht behaupten sie wären ein Dessert oder eben eine Süßspeise, obwohl ich sie für mich so abgespeichert habe.
Sie sagte, wenn man sie daheim mache, füge man noch ein Ei hinzu, damit sie nicht so kleben, aber mit Ei würden sie ihr nicht so schmecken.

Das Netz ist nicht gerade übersäht mit Churreadasrezepten. Auf diesem Blog kann man schön mit Bildern das Step-by-Step-Verfahren der Zubereitung sehen.

Dieser Blog "Cocina Costarricense" schlägt ein Rezept vor bei dem man

  • gemahlenen Mais von 8 Maiskolben
  • 1 Ei
  • geriebenen Käse
  • Zucker
  • 3 EL Mehl
  • 1/2 TL Vanille
  • 4 EL Milch

braucht. Nun, von Käse hat die Dame wirklich nichts gesagt...

Dann habe ich noch ein anderes Rezept gefunden, das folgendermaßen geht:

  • 2 Tassen frischen Mais, gemahlen
  • 1/2 Tasse Zucker
  • 1/4 Tasse Mehl
  • 2 Eier
  • 2 EL Butter
  • 1/2 Tasse Milch
  • 1/2 TL Vanille
Man muss eigentlich immer nichts weiteres machen, als alles miteinander pürrieren.

Und ich glaube mit Dosenmais gelingt es schon mal gar nicht. Da frage ich mich, ob man in Deutschland frische Maiskolben überhaupt im Winter bekommt oder ob ich mich bis zum Sommer gedulden muss, wenn die Grillsaison beginnt. Oder vielleicht kann man Popcornmais verwenden?!

Und während man so an seiner Chorreada knabbert - sie müssen ganz frisch und noch warm sein - kann man sich an den costaricanischen Tänzen erfreuen, die von einer Tanzgruppe von Senioren aufgeführt wurden. Das war wirklich ein Spaß alte Menschen so fröhlich und agil zu sehen, die mit solcher Freude ihre Tradition pflegen. Das kenne ich ehrlich gesagt aus Deutschland auch nicht.

Zum richtigen Chorreadafeeling gehört auch sicherlich das Essen von der Maishülle. Was sich für uns Europäer vielleicht etwas exotisch und origenell anfühlt hat hier den praktischen Zweck, dass man keine Plastikteller ausgeben muss und man das verwenden und auch wieder verwerten kann, was die Natur so hergibt.

So is(s)t Costa Rica - Pura Vida!

Montag, 29. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Platanos con Almibar

Während ich deutsche Bratäpfel auftischte, bereitete die costaricanische Front ihr typisches Landesdessert zu.

Reife Kochbananen mit Zucker und Zimt und Mozzarella überbacken.

Ich musste auch erst mal schlucken. Zucker und Zimt und Mozzarella auf Kochbanane?? würg...

In Wirklichkeit wars phantastisch! Man muss sie wie Bratäpfel auch warm essen. Frisch aus dem Ofen schmecken sie am besten.

Es gibt kein wirkliches Rezept. Es ist alles eine Frage der Augenmaße und daher wirklich einfach zuzubereiten.

Auf die Qualität der Zutaten kommt es drauf an. Die Kochbananen müssen wirklich megareif sein. Wir Deutschen schrecken von übermäßig schwarzen Bananen ja ab, für uns diese diese schwarze Schale ein Hinweis für Fäulnis. Tatsächlich haben die Bananen außen schon etwas Schimmel angesetzt, aber man isst ja nicht die Schale.


Nur die wirklich reifen Kochbananen sorgen dafür, dass das Dessert gelingt. Trotz Käse solls ja süß sein.

Man schält also die Banane und halbiert sie waagrecht, ohne sie aber an einer Seite ganz durchzuschneiden. Dann bestreicht man sie mit Butter und Honig und besträut sie zusätzlich mit Zucker und reichlich Zimt.


Dann wandert die Form für ein erstes mal in den Ofen, wo sie ca. eine halbe Stunde weich geschmort werden, so dass der Zucker karamellisert und die Banane ein schönes Aroma bekommt. So sehen sie nach dem ersten Ofengang dann aus:


Und dann bestreut man sie mit geriebenem Käse. Das kann Käse jeglicher Art sein. Hier wurde Mozzarella verwendet, wobei der Mozzarella hier eher an Gouda erinnert, ein wirklich sehr komischer Mozzarella. In Deutschland würde ich glaub ich sogar eher so einen Käse verwenden, oder vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee.


Mit dem Käse landen sie dann ein zweites mal im Ofen und bleiben dort solange bis der Käse geschmolzen ist. Es ist es wirklich wert mal auszuprobieren. Buen provecho!

Samstag, 27. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Guacamole

Guacamole gehört hier zu dem kulinarischen Alltag wie Reis mit Bohnen und ist gar nicht so mexikanisch wie ich bislang geglaubt habe.

Sie wird folgendermaßen zubereitet, das reicht dann für die ganze (costaricanische) Großfamilie:

Man schneidet 3-4 Tomaten in sehr kleine Stücke und schichtet diese in eine große Auflaufform.

Zwiebeln müssen auch dazu, aber rote Zwiebeln, ca. 3 kleine und diese werden auch in feine Stücke geschnitten. Wer mag fügt auch frischen, fein gehackten Knoblauch hinzu, aber das ist optional. Zwiebel- + Knoblauchstücke kommen auf die Tomaten.

Auf dem Bild im Hintergrund können wir 8 Avocados zählen. Diese werden halbiert, der Kern wird entfernt aber nicht weg geschmissen und das Fleisch wird in Scheiben geschnitten und ebenfalls in die Form gegeben, so wie 2-3 Avocadokerne.

Der Zweck der Avocadokerne in der Guacamole ist, so habe ich gelernt, die Guacamole vor dem Braunwerden zu schützen (wieso auch immer...). Weiterhin werden sie dazu genutzt das Avocadofleisch zu zermalmen und alles zu einer homogenen Masse zu verwandeln.

Salz und Pfeffer macht man sich selbst drauf, aber das macht hier - außer ich - eigentlich keiner.

Donnerstag, 25. November 2010

Deutschland kulinarisch in Costa Rica - Bratäpfel

Für eine multikulturelle Nacht wurden zahlreiche Speisen zubereitet. Teigwarenauflauf aus der Schweiz, Kartoffelbrei aus Canada, Grüne Bohnen aus den USA und meine deutschen Bratäpfel. Ich war etwas verwundert, dass selbst meine schweizer Kollegen Bratäpfel nicht gekannt haben.
Ist das wirklich soo deutsch??

Im Internet fand ich ein schönes Rezept, bei dem allerdings Marzipanrohmasse verwendet wurde. Kann man hier vergessen... oder selbstmachen.

Ich entschied mich stattdessen gute Butterkekse zu zerbröseln und mit ordentlich Honig zu vermischen. Weiterhin fügte ich reichlich Zimt, Mandeln, Rosinen und Butter hinzu.

Tütenvanillesauce ist wohl auch ein Produkt jahrzehnterlanger Industralisierung. Wieso nicht einfach Vanilleeis nehmen? Das gibt es weltweit....

Meine Bratäpfel kamen super an. Meine costaricanischen Kollegen machten Augen, wie ich, als ich bei der Zubereitung eines costaricanischen Desserts zusah - Süße Platanos maduros überbacken mit Mozzarella (darüber werde ich auch noch bloggen)!!! Da höhlt man doch tatsächlich Äpfel aus und stopft allerhand Zeugs rein. Ich wurde schon nach dem Rezept gefragt, hier ist es für alle, die mich gerade lesen:


Zutaten
  • 24 Mini-Äpfel oder 12 Normale
  • 300 g Butterkekse
  • 4 EL Honig
  • 2 TL Zimt (oder mehr)
  • 200 g Rosinen
  • 300 g gehobelte Mandeln
  • 150 g Butter
  • Butter zum Bestreichen
  • Vanilleeis

Zubereitung
  1. Äpfel aushöhlen. Kekse zerbröseln.
  2. In einer großen Schüssel alle Zutaten für die Füllung zu einer Paste verkneten. Eventuell etwas mehr Honig oder Butter hinzufügen.
  3. Äpfel füllen und mit Butter bestreichen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 30 Minuten backen, bis sie weich sind. Die Schale sollte etwas aufgesprungen sein.
  4. Warm mit Vanilleeis servieren.

Dienstag, 23. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Pico de gallo de mango mit Kokoshähnchen

In Costa Rica herrschen wahrscheinlich so viele Pico de gallo-Rezepte, wie in Deutschland Kartoffelsalatzubereitungen.

Pico de gallo bedeutet Hahnenschnabel und referiert eigentlich auf eine Salsa aus rohen Tomaten, Zwiebeln und Koriander. Es ist weniger eine dünnflüssige Sauce, als ein kleiner Salat aus kurz gehackten Zutaten.

Dies lässt Spielraum für etliche Variationen, schließlich kann man klein hacken was einen beliebt. Angetan von einer frischen costaricanischen Mango, die ich auf dem nächtlichen Markt bei der Marine in Quepos für einen viel zu hohen Preis gekauft habe (man sollte meinen, das tropisches Obst in tropischen Ländern nur so verscherbelt wird, eheheh, falsch gedacht), fand ich auf der Website des costaricanischen "essen&trinken" ein Rezept für eine Mango-Salsa, der ich letztendlich noch Avocado hinzufügte - schließlich ist ja alles erlaubt - und ich war ganz angetan von dieser Mango-Avocado-Paprika-Mischung, deren Geschmack durch die Säure von frischer Limette und Orange hervorgehoben wurde. Etwas schwarzer Pfeffer hätte noch gut getan, aber man kann ja nicht alles haben. ;)

Übrigens haben die Orangen hier eine grüne Schale, wie man auf dem Bild oben sieht, und für einen doofen Europäer ist es manchmal gar nicht so leicht Orange von Limette oder Zitrone zu unterscheiden...

Vom letzten Strandbesuch hatte ich nach dem genüsslichen Verzehr von Kokoswasser aus einer Kokosnuss noch Kokosfleisch übrig - ja hier fliegen einem die Kokosnüsse nur so um die Ohren - und zusammen mit Hühnchen landete dieses mit Zwiebeln und Knoblauch in der Pfanne. Hmmm... mit der Mangosalsa und Reis ein Riesengenuss!

Langsam passen sich meine Kochgewohnheiten dem Land an. Mal sehen was mir als nächstes einfällt. Vielleicht gedünsteter Mahi-Mahi im Bananenblatt? :)


Zutaten
  • 1 Mango, nicht zu reif
  • 1/2 rote Paprikaschote
  • 1 Avocado
  • 2 EL Limettensaft
  • 1 EL Orangensaft
  • 3 EL klein gehackter frischer Koriander
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL brauner Zucker
  • Salz und schwarzer Pfeffer

Zubereitung
  1. Mango schälen und in kleine Stücke schneiden. Paprika, geschälte Zwiebel und Avocado ebenfalls in kleine Stücke schneiden und alles in eine Schüssel geben.
  2. Mit Limettensaft, Orangensaft, Zucker, Koriander, Salz und Pfeffer würzen und zu gegrillten Fleisch (mit Kokosnuss) servieren.


Freitag, 19. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Pasta Cacique Guaro

Cacique Guaro ist Rum, der in Costa Rica hergestellt wird. Die Leute hier sagen aber eigentlich nur Guaro dazu, er ist ziemlich billig und höchsts geeignet für irgendwelche selbstgemixten tropischen Longdrinks. :)

Da hatte ich also noch etwas Guaro übrig und wollte ihn eigentlich gerne verkochen. So kreierte ich folgendes Gericht aus besten costaricanischen Zutaten, das exzellent zu den immer heißeren Temperaturen passt (der Sommer ist mächtig im Anmarsch, was bedeutet, dass die Massen an Regen nachlassen und die Trockenzeit bald das Land beherscht).

Spaghetti mit rum-glasierten Möhren in einer weißen Limettensauce mit Basilikum.

Irgendwie finde ich, dass das Gemüse und Kräuter hier viel besser schmecken. Vielleicht weil sie sonnenverwöhnter sind und weniger Chemie abbekommen. Ich fand mein Abendessen sehr lecker, auch wenn die costaricanischen Limetten es säuremäßig wirklich in sich haben. :P


Zutaten für 1 Person
  • 125 g Pasta
  • 1 EL Butter
  • 2 Möhren
  • 2 cl Rum
  • 1 EL Zucker
  • 1 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 80 ml süße, dicke Sahne
  • 1/2 Limette
  • Salz und schwarzer Pfeffer
  • frischer Basilikum

Zubereitung
  1. Pasta kochen. Möhren in Scheiben schneiden, Knoblauchzehe und die Schalotte schälen und würfeln. Butter in einer Pfanne erhitzen und Möhren darin anbraten. Mit Zucker bestreuen und dann mit Rum ablöschen. Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen und 10 Minuten bei schwacher Hitze dünsten.
  2. 2-3 EL Pastawasser zum Gemüse geben und die Sahne aufgießen. Die Limette pressen und die Sauce geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und reichlich Basilikum drunter mischen.



Dienstag, 16. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Restaurante Kapi-Kapi

Das Restaurant Kapi Kapi ist ein ruhiges, romantisches Plätzchen, in dem exzellentes Essen serviert wird. In der Sprache der costaricanischen Maleku Indianer meint "Kapi Kapi" willkommen.


Hier hatten ein Freund und ich einen schönen Abend mit einem unglaublich leckeren Abendessen verbracht. Jeder, der mal nach Manuel Antonio, Costa Rica kommt, sollte dieses Restaurant ausprobieren. In Deutschland würde es sicherlich zu den Fine-Dining Restaurants gehören, hier kostet eine Hauptspeise um die 15 Euro, was anbetracht dessen was sie dafür servieren, unglaublich günstig ist. Bei uns würde man sicherlich das doppelte bezahlen.

Wir fingen mit einem Cocktail an. Ich hatte einen Mango-Margarita: frische Mango und Minze, mmmhhh. Mein Freund trank einen Mai-Tai, von dem er sehr begeistert war (und er ist ausgebildeter Barkeeper...).

Als Vorspeise teilten wir uns Seafood Cigars ~ Sambal Aioli. Eine Art Frühlingsrolle mit Fisch gefüllt und dieser scharfen Mayonnaise. Am Ende schlugen meine Lippen Feuer, aber ich bereute keinen Bissen.


Mein Bekannter entschied sich bei der Hauptspeise für Churrasco Establado ~ Red Wine Hoisin Demi Glaze ~ Two Potato Yucca Cake. Ein riesen Stück zartestes Fleisch mit einer Art Gratin Dauphin aus Yuka. Er meinte, es sei eines der besten Filets in seinem Leben gewesen und er habe schon viele probiert. Ich persönlich war ja von den Yuka Cakes sehr angetan.


Ich hatte Macadamia Nut Crusted Mahi Mahi ~ Sweet Chili Plum Sauce ~ Jasmine Rice. Mahi Mahi Fisch in einer festen Kruste aus Macadamia Nüssen mit einer süßen-sauren Pflaumen Sauce, perfekt gegartes Gemüse und Jasmin Reis. Ich kann einfach nur sagen wow! Jede einzelne Komponente derart exzellent - von dem Fisch zu der hellen Sauce zum Gemüse bis zum Reis... Respekt an den Koch!

Das wirkliche Highlight des Abends war für mich jedoch das Dessert. Pineapple Upside Down Cake ~ Moist Yellow Cake ~ Fresh Pineapple ~ Rum Raisin Ice Cream. Umgedrehter Ananaskuchen (und als Mitteleuropäer kann man sich gar nicht vorstellen wie richtige Ananas schmeckt, getränkt von der Süße der costaricanischen Sonne!), der so saftig und feucht ist, getoppt von selbstgemachten Rum-Rosinen-Eis und dazu Schokoladensauce. Es war ein riesen Stück Kuchen, aber
wie oft hat man schon die Gelegenheit so köstlich zu speisen?


Montag, 8. November 2010

Costa Rica kulinarisch - Spinat

Etwas, was ich in der Frischetheke im Supermarkt gefunden hatte, war dieses grüne Krautgewächs.

Sie beschrieben es mit "espinaca", es kostete ca. 40 cent und ich kaufte das Kraut.

Ich muss gestehen, dass ich in Deutschland noch nie frischen Spinat gekauft habe. :) Zu mal man dafür auch zum Markt muss und es so praktisch ist im Supermarkt zum TK-Spinat zu greifen, aber ohne Blub!

Dieser costaricanischer Spinat gibt mir aber einige Rätsel auf. Gibt es eigentlich wie bei Äpfel verschiedene Spinatsorten?

Die Stängel sind eigenartig dick, die Blätter ganz anders als man sie bei uns kennt.
Auch ist der "typische" Spinatgeschmack nicht so intensiv, aber vielleicht habe ich ihn zu lange gedämpft.

Letztendlich war meine selbst zubereitete Pasta mit süßer, dicker Sahne und dem Spinat sehr lecker.

Samstag, 6. November 2010

Cosa Rica kulinarisch - Tamales

In der kleinen costa ricanischen Gemeinde in der ich der Zeit lebe, direkt an der Pazifikküste, hatte sich die Gelegenheit geboten der Kirchengemeinde beim Tamaleszubereiten zu helfen.

Was ich hier erst mal lernen musste, dass Tamales gar kein typisch mexikanisches Gericht ist, sondern es sie in Costa Rica vor allem zu Weihnachten gibt. Aber wenn Alle Zeit zu einem bestimmten Termin finden, dann finden sich etwa 10 Personen zusammen und sie alle helfen beim Tamalesmachen mit, um sie anschließend für wenig Geld den anderen Gemeindemitgliedern zu verkaufen.

Die costa ricanisches Tamales unterscheiden sich von den mexikanischen, wie ich sie zum Beispiel in San Cristobal de las Casas gegessen habe, grundlegend.

Die masa, der Teig, wird zwar auch mit Maismehl zubereitet, aber dann mit dem Wasser von pürrierten Koriander und Stangensellerie angereichert. In mexikanischen Rezepten gleicht er viel mehr einem Mürbeteig, für den das Maismehl mit Schweineschmalz verknetet wird.

In Costa Rica wird die masa dann aufgekocht und gerührt un gerührt, bis sie langsam eindickt. Beim abkühlen wird sie dann richtig fest.

Während man in Mexiko sowohl Bananenblätter als auch Maisblätter verwendet werden, benutzt man in Costa Rica lediglich Bananenblätter, die ja auch en masse hier vorhanden sind. iese werden im Feuer getrocknet und dann mit einem feuchten Tuch abgewischt.

Weiterhin varriert die mexikanische Tamaleszubereitung in den zig verschiedenen Füllungen. Wie ich in meinem vorherigen Bericht schon begeistert von pollo en mole oder der Chambray Füllung erzählt habe, finden sich in costa ricanischen Tamales folgendes:


Etwas Reis mit Achotepaste gelb gefärbt, je ein Schnitzer rohe Paprika, Kartoffel und Möhre, ein kleines Stück gegartes Schweinefleisch mit viel Knoblauch und ein paar Zwiebelringe.

Das Falten der Bananenblätter hatte ich ziemlich schnell raus und die Pastorin war ganz überrascht, dass so eine weiße, junge Frau wie ich so fingerfertig sein könnte. :) Ich verschwieg,
dass ich einen Küchenblog betreibe. ;)

Man legt zwei oder drei Stück Bananenblätter aufeinander, tut 1,5 Klecks masa darauf, ordnet die restlichen Zutaten der Füllung darauf an.

Dann klappt man die Bananenblätter hoch, zieht die eine Seite zu sich und packt ein Päckchen. Dabei ist der Doppelknick überaus wichtig, damit später nichts von der masa hinaus läuft.

Dann knickt man die eine Seite ein, drückt die Füllung an das Ende, knickt die andere Seite an und stellt ein komapaktes Päckchen her.

Die fertigen Päckchen werden im Doppelpack verschnürt und dann 1 Stunde im Wasser gegart.

Ich war sehr gespannt als ich das Endresultat probieren konnte. Ganz ehrlich: es hat mir überhaupt nicht geschmeckt. :) Die grüne masa fand ich nicht lecker und Gemüseschnitze bleiben halt Gemüseschnitze. Die im Geschmack raffinierten Tamales findet man wohl eher
in Mexiko
.
















Dienstag, 2. November 2010

Mexico kulinarisch - Kaktussalat

Nopales - so heißen die Kaktusblätter in Mexiko, wie sie auf den Märkten verkauft werden und auf den Speisekarten in den Restaurants angeboten werden. Natürlich ohne Stacheln, wie das Bild ganz gut demonstriert!! :)

Nopales habe ich als Füllung in Tortillafladen gegessen, aber noch besser war der Nopales-Salat im Restaurant La Paloma in San Cristobal de las Casas.

Ich habe einige sehr interessante Informationen zu Nopales im Internet finden können.

"...Der Nopal ist reich an Eisen, Kalium, Kalzium und weist Spurenelemente wie Magnesium, Mangan und Silizium auf. Aufgrund seines hohen Pektingehaltes wird ihm eine Cholesterin senkende Wirkung zugeschrieben. Das Vorhandensein der unverdaulichen Faser Lignin bewirkt ein Abnehmen..."

Ob das stimmt weiß ich nicht. Tatsächlich ist es so, dass Nopales sehr schnell sättigen und etwas schleimig sind. :)

Weiter heißt es:

"...In Mexiko gibt es mehr als 100 Rezepte für die Zubereitung von Speisen mit Nopalitos, wie den traditionellen Nopalitos-Salat oder die klassische Nopalitos-Suppe. Darüber hinaus geben sie aber auch Meeresfrüchten, Omelettes, Quiches oder Eintöpfen einen besonderen köstlichen Geschmack. Für die Grundzubereitung werden die Nopalitos in kleine Stücke geschnitten, gewässert und mit wenig Wasser ca. 10 Minuten gekocht. Dann wird gesalzen und noch einmal ca. 5 Minuten gekocht.Der Kaktus findet sich auch auf der Nationalflagge von Mexiko wieder..."

Hier habe ich sogar Bezugsmöglichkeiten von Nopales in Deutschland finden können. Und hier ist ein Rezept für Nopales-Salat. Mein Salat enthielt neben dem Kaktus noch Tomaten, Avocado und eine Art Schafskäse. Ich habe gar nicht alles essen können, aber es war eine sehr sehr leckere Erfahrung gewesen.

Freitag, 29. Oktober 2010

Mexico kulinarisch - Gefüllte Zucchiniblumen in Mole

Ein weiteres kulinarisches Highlight war das Mittagessen in dem Restaurant La Paloma in San Cristobal de las Casas.

Wie ich nun sehe, spuckt google ziemlich viele Suchergebnisse aus: Wir hatten uns eher beim Schlendern durch die schönen Gassen des Städtchens spontan dazu entschlossen ein kleines Mittagessen einzunehmen, weil der schöne Innenhof so einladend wirkte.

Natürlich gibt dieses überbelichtete Bild einer braun-schwarzen Pampe nicht das her, was es wirklich war.
Diese Mole, so viele Gewürze und Aromen hergebend, mit Mais, der nichts, rein gar nichts mit dem deutschen Dosenmais zu tun hat. Die Blumen, wahnsinnig frisch, gefüllt mit einer Art Käse und Kräutern. Ich kannte Blumen bislang nur in Teig frittiert, aber wieso sowas feines durch heißes Öl ziehen?

Boomt in Deutschland nicht gerade die Kürbiszeit? Vielleicht findet man jetzt gerade Kürbis- oder Zucchiniblüten. Dieses Gericht werde ich sicherlich nicht vergessen, vielleicht kann ich es ja nächstes Jahr im Herbst nachkommen. Das ist richtig mexikanische Küche, fernab von Tacos und Burritos.