Samstag, 6. November 2010

Cosa Rica kulinarisch - Tamales

In der kleinen costa ricanischen Gemeinde in der ich der Zeit lebe, direkt an der Pazifikküste, hatte sich die Gelegenheit geboten der Kirchengemeinde beim Tamaleszubereiten zu helfen.

Was ich hier erst mal lernen musste, dass Tamales gar kein typisch mexikanisches Gericht ist, sondern es sie in Costa Rica vor allem zu Weihnachten gibt. Aber wenn Alle Zeit zu einem bestimmten Termin finden, dann finden sich etwa 10 Personen zusammen und sie alle helfen beim Tamalesmachen mit, um sie anschließend für wenig Geld den anderen Gemeindemitgliedern zu verkaufen.

Die costa ricanisches Tamales unterscheiden sich von den mexikanischen, wie ich sie zum Beispiel in San Cristobal de las Casas gegessen habe, grundlegend.

Die masa, der Teig, wird zwar auch mit Maismehl zubereitet, aber dann mit dem Wasser von pürrierten Koriander und Stangensellerie angereichert. In mexikanischen Rezepten gleicht er viel mehr einem Mürbeteig, für den das Maismehl mit Schweineschmalz verknetet wird.

In Costa Rica wird die masa dann aufgekocht und gerührt un gerührt, bis sie langsam eindickt. Beim abkühlen wird sie dann richtig fest.

Während man in Mexiko sowohl Bananenblätter als auch Maisblätter verwendet werden, benutzt man in Costa Rica lediglich Bananenblätter, die ja auch en masse hier vorhanden sind. iese werden im Feuer getrocknet und dann mit einem feuchten Tuch abgewischt.

Weiterhin varriert die mexikanische Tamaleszubereitung in den zig verschiedenen Füllungen. Wie ich in meinem vorherigen Bericht schon begeistert von pollo en mole oder der Chambray Füllung erzählt habe, finden sich in costa ricanischen Tamales folgendes:


Etwas Reis mit Achotepaste gelb gefärbt, je ein Schnitzer rohe Paprika, Kartoffel und Möhre, ein kleines Stück gegartes Schweinefleisch mit viel Knoblauch und ein paar Zwiebelringe.

Das Falten der Bananenblätter hatte ich ziemlich schnell raus und die Pastorin war ganz überrascht, dass so eine weiße, junge Frau wie ich so fingerfertig sein könnte. :) Ich verschwieg,
dass ich einen Küchenblog betreibe. ;)

Man legt zwei oder drei Stück Bananenblätter aufeinander, tut 1,5 Klecks masa darauf, ordnet die restlichen Zutaten der Füllung darauf an.

Dann klappt man die Bananenblätter hoch, zieht die eine Seite zu sich und packt ein Päckchen. Dabei ist der Doppelknick überaus wichtig, damit später nichts von der masa hinaus läuft.

Dann knickt man die eine Seite ein, drückt die Füllung an das Ende, knickt die andere Seite an und stellt ein komapaktes Päckchen her.

Die fertigen Päckchen werden im Doppelpack verschnürt und dann 1 Stunde im Wasser gegart.

Ich war sehr gespannt als ich das Endresultat probieren konnte. Ganz ehrlich: es hat mir überhaupt nicht geschmeckt. :) Die grüne masa fand ich nicht lecker und Gemüseschnitze bleiben halt Gemüseschnitze. Die im Geschmack raffinierten Tamales findet man wohl eher
in Mexiko
.
















9 Kommentare:

  1. Wenns auch nicht so gut geschmeckt hat, der Bericht ist mal wieder klasse und auch die Fotos.

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  2. Du bist gerade dort?! Super. Danke für die tollen Berichte und die Fotos (Kaktus mag ich auch) und viel Spaß und Erfolg dort! :-)

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  3. ja, ich bin gerade hier. :) und habe Hurrican Tomas überlebt! :P Ich hoffe ich werde auch in Zukunft die Gelegenheit haben von dem kulinarischen Leben hier zu berichten. :)

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  4. Sehr spannend, deine ganzen kulinarischen Reiseberichte!

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  5. Was ähnliches mit etwas anderen Zutaten hab ich mal bei einem Fest in Berlin gegessen, da hats geschmeckt ;-) Werden die ganz unter Wasser gegart oder stehen die nur im Wasser?

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  6. waren das costaricanische tamales damals gewesen? also ich habs jetzt nicht mit meinen eigenen augen gesehen, aber ich glaube die sind ganz unter wasser.

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  7. @estrellacanela
    Erinnerlich nicht mehr im Gedächtnis, war v.a. phasziniert von den Bananenblättern :D

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  8. Das finde ich ja doch mal eine interessante Verpackungsidee. Könnte ich mir vorstellen mal als Vorspeise zu servieren, wenn ich mal wieder für meine Freunde kochen. Bloß wo kriegt man in einer Kleinstadt in Deutschland Bananen- oder Palmenblätter her?
    Übrigens sind das sehr schöne Fotos.

    Gruß Hannes

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