Freitag, 10. Dezember 2010

Costa Rica kulinarisch - Chorreadas!

Es ist Weihnachtszeit und das merkt man selbst hier bei 30 Grad im Schatten unter Palmen und Strandspaziergängen.

Der Monat Dezember ist gefüllt von Festlichkeiten und seit einer Woche versammelt sich ganz Quepos täglich bei der feria vor der Kirche, wo man für wenig Geld gute costaricanische Hausmannskost serviert bekommt. Ich konnte schon ein picadillo de papaya probieren (grüne, unreife Papaya mit Hackfleisch auf Maistortillas), chicharrones (frittiertes Schwein) und Rindergulasch mit gekochter Yuca und natürlich Reis.

Das BESTE jedoch sind die Chorreadas. Inzwischen habe ich schon drei mal welche abendlich verspeist. Die feria erinnert an ein deutsches Straßenfest, jedoch viel viel kleiner. Es gibt einen kleinen Stand, der groß mit "ELOTES" (Maiskolben) und "CHORREADAS" wirbt. Ich bin den Chorreadas regelrecht verfallen und habe mich schon auf die Suche nach Informationen aus dem Netz begeben.

Chorreadas sind Pfannkuchen aus gemahlenem, süßen Mais, die mit reichlich Natilla - eine Art saure Sahne - bestrichen werden. Die saure Sahne hier hat aber rein gar nichts mit der deutschen sauren Sahne zu tun. Daheim würde ich wohl eher Frischkäse auf den Pfannkuchen schmelzen lassen.

Ich habe gestern die Dame am Verkaufsstand gefragt, wie man denn nun den Teig dieser genialen Maispfannkuchen macht. Neben gemahlenem Mais kommt noch etwas Butter, etwas Salz und Zucker al gusto hinzu. Chorreadas sind eigentlich nur leicht süß, ich würde nicht behaupten sie wären ein Dessert oder eben eine Süßspeise, obwohl ich sie für mich so abgespeichert habe.
Sie sagte, wenn man sie daheim mache, füge man noch ein Ei hinzu, damit sie nicht so kleben, aber mit Ei würden sie ihr nicht so schmecken.

Das Netz ist nicht gerade übersäht mit Churreadasrezepten. Auf diesem Blog kann man schön mit Bildern das Step-by-Step-Verfahren der Zubereitung sehen.

Dieser Blog "Cocina Costarricense" schlägt ein Rezept vor bei dem man

  • gemahlenen Mais von 8 Maiskolben
  • 1 Ei
  • geriebenen Käse
  • Zucker
  • 3 EL Mehl
  • 1/2 TL Vanille
  • 4 EL Milch

braucht. Nun, von Käse hat die Dame wirklich nichts gesagt...

Dann habe ich noch ein anderes Rezept gefunden, das folgendermaßen geht:

  • 2 Tassen frischen Mais, gemahlen
  • 1/2 Tasse Zucker
  • 1/4 Tasse Mehl
  • 2 Eier
  • 2 EL Butter
  • 1/2 Tasse Milch
  • 1/2 TL Vanille
Man muss eigentlich immer nichts weiteres machen, als alles miteinander pürrieren.

Und ich glaube mit Dosenmais gelingt es schon mal gar nicht. Da frage ich mich, ob man in Deutschland frische Maiskolben überhaupt im Winter bekommt oder ob ich mich bis zum Sommer gedulden muss, wenn die Grillsaison beginnt. Oder vielleicht kann man Popcornmais verwenden?!

Und während man so an seiner Chorreada knabbert - sie müssen ganz frisch und noch warm sein - kann man sich an den costaricanischen Tänzen erfreuen, die von einer Tanzgruppe von Senioren aufgeführt wurden. Das war wirklich ein Spaß alte Menschen so fröhlich und agil zu sehen, die mit solcher Freude ihre Tradition pflegen. Das kenne ich ehrlich gesagt aus Deutschland auch nicht.

Zum richtigen Chorreadafeeling gehört auch sicherlich das Essen von der Maishülle. Was sich für uns Europäer vielleicht etwas exotisch und origenell anfühlt hat hier den praktischen Zweck, dass man keine Plastikteller ausgeben muss und man das verwenden und auch wieder verwerten kann, was die Natur so hergibt.

So is(s)t Costa Rica - Pura Vida!

2 Kommentare:

  1. Ich bin gerade auch erst wieder von 30 Grad und Palmen ins verschneite Deutschland zurück gekommen und würde mich jetzt sofort zu Dir beamen: Die Chorreadas klingen lecker und die Tänze samt Stimmung dort würde ich mir gerne ansehen.

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  2. Klingt ja mächtig lecker :) Die würde ich auch gerne mal kosten!

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